Schule mal ganz anders
Vor knapp drei Wochen sind in Bayern die Sommerferien zu Ende gegangen. Schüler wie Lehrer sind nach gut sechs Wochen Ferien gut erholt und stecken voller Tatendrang. Doch wie gelingt es, diesen anfänglichen Schwung langfristig zu nützen? „Lebensformen“-Autorin Monika Manoutschehri hat sich umgesehen, wie Schule auch mal ganz anders aussehen könnte.
Philosophieunterricht bereits an der Grundschule? Warum nicht. Die Philosophie- und Religionslehrerin Julia Potthoff besucht im Rahmen des Philosophieunterrichts mit Schülern der Kelten-Grundschule aus Aschheim bei München die Ausstellung „Das Spiel beginnt“ im Kloster Beuerberg, die sich mit Menschen und ihren Rollen im Leben beschäftigt. Die Schüler werden im anschließenden Gespräch dazu motiviert, über ihre eigenen Rollen in verschiedenen Lebenssituationen nachzudenken. „Mir macht das so viel Spaß, weil man über das wirklich Wesentliche im Leben spricht“, sagt Julia Potthoff.
Die Wilhelm-Busch-Realschule in München-Neuperlach nimmt seit einigen Jahren an dem Pilotprojekt „Glück“ teil. „Es kann doch nicht sein, dass Schüler lieber zum Zahnarzt gehen, als in die Schule“, findet Ellen Scheiter, Leiterin des bundesweiten Pilotprojekts „Glück“. Entwickelt wurde dieses Konzept bereits 2007 vom ehemaligen Heidelberger Schuldirektor Ernst Fritz-Schubert. Aufgabe des „Glücksunterrichts“ ist es, Lebenskompetenz, Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und im Schulunterricht zu realisieren. Der „Glücksunterricht“ soll dazu beitragen, die Persönlichkeit der Schüler zu stärken. Denn Menschen, die glücklich und zufrieden sind, streiten weniger, sind gesünder, aufnahmefähiger und kreativer.
Auf den Spuren der bayerischen Könige in Oberbayern und Tirol bewegen sich die Geschichtslehrerin Heide Korte und ihre Schüler des Staffelsee-Gymnasiums Murnau mit ihrem P-Seminar. Im länderübergreifenden Schulprojekt entwickeln sie zusammen mit dem Bundesgymnasium Reutte/ Tirol eine Wander- und Erlebnis-App und beleuchten dabei den Einfluss des bayerischen Königshauses zur Erschließung des Gebirges für den Fremdenverkehr im 19. Jahrhundert. Alle Wege werden in Teams selbst erwandert. Und Heide Korte freut sich, dass das Seminar bei den Schülern sehr gut ankommt: „Da können sie ihre Medienkompetenz einsetzen, was im Unterricht sonst nicht so gefordert ist, und es ist etwas Bleibendes, das man zeigen kann.“
Filmbeiträge Monika Manoutschehri
Moderation Christine Bütnner
Redaktion Heike Springer
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Akademie Kinder philosophieren
Die App "Auf den Spuren der bayerischen Könige" wird voraussichtlich ab November zum Download bereitstehen
Bayerische Landesausstellung 2018 Wald, Gebirg und Königstraum - Mythos Bayern