"Wenn du dein Leben verspielst"

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"Wenn du dein Leben verspielst"

Er möchte nicht erkannt werden, zu groß ist seine Angst vor sozialer Ausgrenzung. Denn X., 27, war spielsüchtig. Online-Roulette bzw. -Black-Jack zogen ihn magisch an. Sein Gehalt hatte er bereits am Monatsersten verzockt. Neue Geldmittel beschaffte er sich erst über Kredite, dann über Betrügereien. Als sich die Schulden zu dem stattlichen Berg von 45.000 Euro aufgetürmt hatten und die Polizei vor der Tür stand, griffen Schwester und Mutter ein. Die Familie organisierte ihm den Therapieplatz und nahm ihm die Kontovollmacht ab. Heute zahlt er seine Schulden ab und hofft, in ein paar Jahren schuldenfrei zu sein.

 


Y., heute Ende 40, wollte als junger Mann leichtes Geld machen. Er verspielte bis zu 1.000 Euro am Tag bei den einarmigen Banditen und versuchte das vor Frau und Kindern zu verbergen. Als ihn einer seiner beiden Söhne in flagranti erwischte, brach sein Lügengebäude zusammen. Mehr als drei Monate war er stationär in einer Fachklinik zur Behandlung; Selbsthilfe-Treffen halfen ihm dabei, „trocken“ zu bleiben. Jetzt ist er stolz auf das, was er geschafft hat.

Die mehr als 100.000 pathologischen Spieler in Deutschland, wobei Männer in der Überzahl sind, verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf Sportwetten, Casinospiele und Geldspielgeräte in Spielhallen; Lottospieler sind wenige darunter. Wann das Spielen zur Krankheit wird, wie eine Therapie aussieht, was die Familie zum Problem wie zur Lösung beitragen kann, das wird Moderatorin Christine Büttner den Sucht-Therapeuten Christian Kreuzer aus Regensburg im Studiogespräch fragen. Steckt nicht hinter jeder Sucht eine Sehnsucht?




Filmbeiträge von Stephanie Schmelcher-Mändle
Moderation Christine Büttner
Studiogast: Christian Kreuzer, Suchtambulanz der Caritas, Regensburg