Kein Frieden in Sicht?

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Der Streit um das Heilige Land

Es gibt auf der Welt vermutlich kaum einen anderen Konflikt, der auch deutsche Gemüter so bewegt, wie der uralte Streit zwischen den Palästinensern und den jüdischen Bewohnern des »Heiligen Lands«. Durch das Verbrechen des Holocaust sind die Deutschen aufs engste mit dem Schicksal Israels und des Judentums verbunden. Nicht nur für die Redaktion BILD-Zeitung, sondern für die deutsche Politik überhaupt ist die Freundschaft zu Israel Staatsräson. Aber auch die Interessen der Palästinenser finden hier Gehör. Deutschland versucht immer wieder, zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln.<--break->

Kirsten Wächter versucht in der Dezember-Ausgabe des evangelischen Magazins »Lebensformen« eine Annäherung an den Israel-Palästina-Konflikt gewissermaßen aus bayerischer Perspektive. Was wissen die Menschen auf den Straßen eigentlich von diesem Streit, dessen Wurzeln bis auf die Zeit der Landnahme, auf den Kampf zwischen zwischen Philistern (Palästinensern) und Israeliten zurückgeht, wie er sich in der Geschichte vom Kampf Davids gegen Goliath spiegelt? Der Nahost-Experte Prof. Dr. Christoph Schumann erklärt in groben Zügen, welche historischen Ereignisse zur Eskalation des Israel-Palästina-Konflikts geführt haben.

Die Autorin besucht den palästinensischen Christen Mounir Chahine, der 1943 in Haifa geboren wurde und bei der Ausrufung des Staates Israel als Fünfjähriger mit seiner Familie in den Libanon fliehen musste. 21 Jahre lebte er dort als palästinensischer Flüchtling. Chahine ist mit einer Münchnerin verheiratet; seit 1979 ist der Deutschlehrer im Ruhestand deutscher Staatsbürger. „Israel ist gar nicht an Frieden interessiert“, glaubt Chahine.

Sie spricht auch mit dem 30-jährigen Dr. Guy Katz, der ebenfalls in Haifa geboren ist. Er lebt in Israel und München und ist mit einer amerikanischen Jüdin verheiratet. Der Projektleiter bei einem großen deutschen Versicherungskonzern hat bis 2008 als Offizier der »Israeli Defense Forces«, also der israelischen Verteidigungsstreitkräfte gedient. „Frieden kann es erst geben, wenn die Palästinenser den Staat Israel offiziell anerkennen“, sagt Katz.

Gast im Studio ist der frühere bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, der sechs Jahre lang Probst an der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem war. Der Nahost-Beauftragte des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist ein ausgezeichneter Kenner des Heiligen Lands und kürzlich erst zurückgekehrt von einer Reise nach Bethlehem, wo Israels Schutzmauer den dort lebenden Palästinensern immer mehr die Luft zum Atmen nimmt.


Gast im Studio  Dr. Johannes Friedrich, ehemaliger bayerischer Landesbischof und Nahost-Beauftragter des Rats der EKD

Filmbeiträge Kirsten Wächter

Redaktion Heike Springer