Genfood? Nein danke!

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Genfood? Nein danke!

In den Regalen deutscher Supermärkte stehen inzwischen einige wenige Produkte, auf denen sich ein kleines grünes Siegel mit der Aufschrift „Ohne Gentechnik hergestellt“, befindet. Bei vielen von uns stellt sich beim Kauf solcher Lebensmittel irgendwie ein besseres Gefühl ein. Doch was ist mit den restlichen Nahrungsmitteln? Woher weiß der Verbraucher, welche Produkte mit oder ohne Gentechnik hergestellt werden? Und wie wirkt sich der Verzehr gentechnisch veränderter Lebensmittel auf unsere Gesundheit aus?

Im Januar 2006 gründeten freie Bauern rund um Christoph Fischer die Interessengemeinschaft „Zivil Courage“ und damit auch den ersten genfreien Landkreis Rosenheim. Mittlerweile gibt es diese genfreien Landkreise in ganz Deutschland und in großen Teilen Österreichs.

 

Die Bewegung bekämpft den Einsatz von genmanipulierten Nutzpflanzen und will somit auch die Unabhängigkeit der Bauern von den großen Agrarkonzernen bewahren. Denn allzu oft passiert es, dass ein Bauer ungewollt in die Lizenzpflicht der weltweiten Agrarkonzerne gerät. Der Wind oder Bienen tragen die genveränderten Samen über die Feldgrenzen hinweg und „verseuchen“ die bis dahin genfreien Felder. Und wenn in der Ernte erst einmal genverändertes Saatgut festgestellt wird, muss der Bauer Lizenzgebühren an die Agrarkonzerne bezahlen.

 

Bienen überfliegen durchschnittlich ein Areal von 30 Quadratkilometern. Wenn sich auf ihrem Weg ein Feld mit genveränderten Saaten befindet, kann es dazu führen, dass der gesamte Honig unbrauchbar wird und vom Imker vernichtet werden muss. Noch schlimmer der Einsatz von hochgiftigen Pflanzenschutzmitteln, der nicht selten tödlich für das Bienenvolk endet. Oder die Zerstörung der natürlichen Pflanzenvielfalt, die den Bienen Lebensraum bietet.

Walter Haefeker, Präsident des europäischen Imkerverbandes, engagiert sich auch für „Zivil Courage“. In Brüssel setzt er sich immer wieder erfolgreich gegen die Lobbyisten der großen Pharmabetriebe durch und erreicht Verbote für die gefährlichen Pflanzenschutzmittel. Aber auch mit den Milchbauern vor Ort setzt sich er sich an einen Tisch und sucht nach Lösungen, die sich für beide Seiten auszahlen.

Und auch wenn mittlerweile durch die unermüdliche Arbeit der Aktivisten in fast ganz Europa ein Verbot für gentechnisch veränderte Lebensmittel erreicht wurde, so bleiben doch etwa Mais und Raps für Biogasanlagen oder die Futtermittel für unsere Nutztiere. Gentechnik in der Landwirtschaft ist also noch lange nicht vom Tisch. Darüber weiß auch der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Bertram Verhaag, zu Gast im Studio bei Lebensformen-Moderatorin Christine Büttner, zu berichten. Er hat sich bereits in neun Filmen mit dem Thema Gentechnik auseinandergesetzt.

 

Gast im Studio: Bertram Verhaag, Regisseur und Produzent, Denkmal Film, München


Filmbeiträge von Roman Linke
Moderation Christine Büttner
Redaktion Heike Springer

 

 

Links

Zivil Courage - Freie Bauern und Bürger AG gegen Gentechnik hier finden Sie praktisch alle Informationen zum Thema

Denkmal Film Bertram Verhaag

Umweltinstitut München zum Thema Gentechnik